Im Dorf Asak in Karangasem gibt es eine jährliche Zeremonie, bei der den Göttern ein Blutopfer dargebracht wird. Die ganze Dorfgemeinschaft ist auf den Straßen zu sehen. Keiner will sich dieses Spektakel entgehen lassen. Lediglich die alten Leute bleiben zum größten Teil in ihren Häusern. Vor jedem Haus steht ein "Schmuckbaum" aus Bambus.

Bei diesem auf Bali in dieser Form einzigartigen Ritual wird am Morgen ein Stier geschmückt und danach von jungen Männern durch das Dorf in einen Tempel geführt wo man ihn anbindet. Die mit rituellen Hackebeilen bewaffneten unverheirateten Krieger, junge Frauen mit Opfergaben und das Gamelanorchester ziehen in den Tempel ein und beten ein letztes mal, bevor der Stier geopfert wird. Die Gläubigen werden nach dem Gebet von den Kriegern mit heiligem Wasser besprenkelt. Priester sind keine anwesend. Dann leert sich der Tempel.

Die Krieger formieren sich vor dem Tempeltor. Der Stier wird herausgeführt und jetzt von den Kriegern mit den Hackebeilen verletzt. Das Tier fängt daraufhin an panisch durch das Dorf zu rennen und die jagende Meute folgt ihm mit lautem Geschrei. Ununterbrochen wird auf den Stier eingeschlagen, bis er irgendwann seine Flucht aufgibt und zu Boden sinkt. Ein paar Schläge später ist der Stier tot.

Der Stier wird an Ort und Stelle zerlegt. Zuerst wird der Kopf abgetrennt und die restlichen Teile werden anhand einer Liste an die Krieger verteilt, die dann ihre Fleischstücke zum Tempel zurücktragen, wo sie wieder zusammengesetzt werden. Das Fleisch wird am nächsten Tag verspeist.

Zur Feier des Tages wird ein Schwein geschlachtet und später gibt es Babi Guling (Spanferkel).

Ich habe versucht dieses Ritual und das Drumherum fotografisch zu dokumentieren. Manche Bilder sind leider nicht ganz scharf, sind aber der Vollständigkeit halber unentbehrlich. Nach den ersten Angriffen bei der Jagd durch das Dorf war es leider nicht möglich Bilder zu machen. Alles lief in einem unglaublichen Tempo ab. .