Djangofestival
vom 4. bis 6. August 2006 in Burgthann und auf der Burg Grünsberg

Django Reinhardt-Fanatiker in Reinform muss man sein, um solch ein Festival auf die Beine zu stellen. Der Organisator Eberhard Tzscheuschner hat im dritten Jahr einen kleinen Stern im deutschen Djangohimmel aufleuchten lassen. Obwohl alles noch in den Kinderschuhen steckt ist es ihm gelungen zahlreiche Bands jeglicher Güteklasse zu diesem Konzertereignis im Burgthanner Burggraben und am letzten Tag in der Burg Grünsberg einzuladen. Dass dabei der Nachwuchs ebenso eine Chance bekam wie hochkarätige Formationen macht die ganze Sache liebenswert. Ein kleines Parallelprogramm mit dem Gitarrenbauer Jürgen Volkert und dem Djangogitarren-Händler Norman Ort setzten beim Festival zusätzlich Akzente. Für die leiblichen Genüsse war durchgehend bestens gesorgt. Vielen Dank an Eberhard Tzscheuschner, bei dem sich die Zuschauer durch seinen ununterbrochenen persönlichen Einsatz und eine gelungene Moderation gut aufgehoben fühlten, weil er auch wirklich nichts und keinen vergaß. Selbst bei einsetzendem Regen hatte Eberhard eine Lösung parat und verlagerte das Festival kurzerhand ins „Katastrophenzelt“. Musiker und Publikum waren gleichermaßen zufrieden. Toll gemacht!


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1 Out of Nowhere aus Augsburg eröffneten das Wochenende mit gut arrangierten und gefühlvoll interpretierten französischen Chansons und Jazzstandards. Gesang - Ursula Allgäuer, Gitarre – Thomas Ludwig, Gitarre und Ukulele – Stephan Sonntag, Kontrabass – Thomas Brechenmacher. Eine tolle Band, der man gerne zuhört!




2 Der Topact am Freitag war das Joscho Stephan Trio aus Mönchengladbach mit Joscho Stephan an der Sologitarre, Günter Stephan an der Rhythmusgitarre und Max Schaaf am Kontrabaß – drei äußerst sympathische Musiker die trotz ihres weltweiten Erfolges ihre Menschlichkeit nicht verloren haben. Grandios wie immer!





3 Den Samstag eröffnete ungeplant die Gruppe Modiko Fidali aus Nürnberg mit Friedericke Oertel-Benchouchou aus Bremen an der Violine, an den Gitarren Comboleiter David Motsonashvili, Philipp Koncsek und Dalibor Dimov sowie Thomas Wippich am Kontrabass. Locker gespielter Swing mit Potential!



4 Loli Zocha war dann die erste Gruppe die am Samstag auf dem Programm stand: Michael Santifaller – Sologitarre, Axel Schuch – Rhythmusgitarre und Peter Seybold am Kontrabass präsentierten Jazz-standards mit hohem Wiedererkennungswert - mal gypsy, mal bopig. Die zwei elektrischen Halbakustik-gitarren waren ein schöner Kontrast zu den folgenden Bands, die ausschließlich auf Djangogitarren spielten



5 Nicht angetreten waren Galo Reinhardt und Bertrand Le Guillou. Anscheinend haben sich die beiden nicht an vorher vereinbarte Absprachen gehalten, sodass kurzerhand Ersatz gefunden werden musste. Kein Problem für Eberhard Tzscheuschner – schließlich waren ja genügend Musiker auf dem Gelände! Er griff kurzerhand selbst zur Gitarre, nahm den Sologitarristen Arsen Torlakovic aus Kanada und Roland Wondra an der Rhythmusgitarre hinzu. Als Bassisten engagierte er noch schnell Rainer Hasenkopf und für drei Einlagen kam die Jüngste Akteurin des Wochenendes Katrin Wondra mit ihrer Geige auf die Bühne. Und so war blitzschnell eine Band gegründet, die sich hören lassen konnte.




6 Weiter im Programm ging es mit Ferry’s Hotclub. An den vier Gitarren saßen Ferry Baierl, Helmut Nieberle, Roland Schrüfer und Roland Wondra. Den Kontrabass zupfte ein mir unbekannter Bassist. Das klingt schon fantastisch, wenn vier Gitarristen zusammenspielen. Ferry, Helmut und Roland wechselten sich mit den Soli ab. Leider hat es während des ganzen Konzertes geregnet und so lauschten einige den Tönen unter einem Schirm und ein Großteil des Publikums verharrte im weiter entfernten Zelt. Es war ein schönes Konzert - percussiv untermalt von den Geräuschen der Natur.





7 Eng zusammenrücken mussten alle im Zelt, wo das letzte Konzert dieses Abends spontan hinverlagert wurde. Sologitarrist Wawau Adler, eine Koryphäe auf seinem Instrument, begleitet von Josilito Löffler an der Rhythmusgitarre und Axel Müller am Saxophon spielten unplugged und genau das war der Hammer. Das Publikum war mucksmäuschenstill und die drei Künstler bekamen die volle Aufmerksamkeit. Ein super Konzert mit einer Wahnsinnsstimmung und das haben sich die drei Herren auch redlich verdient.




8 Sonntag Morgen ging es weiter auf Burg Grünsberg. Im fast fertig restaurierten Kapellensaal wurde der letzte Tag durch die Formation Mix-Aux-Manouches aus Hof eröffnet. Bandleader und Gitarrist Hanns Sack wurde begleitet von Manfred Auer am Kontrabass, Jürgen Heym an der Klarinette und Adrian Stieglitz am Akkordeon. Zu hören gabs bekannte Swing- und Bossanummern und einen Schuss Musette von einem sehr begabten jungen Akkordeonisten, in dem das Potential zu Größerem steckt.



9 Das Dinko Stipanicev Trio aus Kroatien beendete das Festival mit einem furiosen Auftritt. Dinko und Alis Budim an den Gitarren und Marin Räbic am elektrisch verstärkten Akustikbass zauberten viel Bekanntes und einiges Neues aus ihren Saiten: Jazzstandards, Walzer und Zigeunerlieder aus ihrer Heimat wechselten sich ab. Dieses Trio katapultierte das letzte Konzert zu einem weiteren Höhepunkt des Festivals. Der erste Song „Ricardo“ wurde als eine der Zugaben noch mal gewünscht und das Publikum summte spontan die Melodie mit. Welch ein Klangbild in diesem kleinen steinernen Saal! Die Musiker und die Gäste waren gleichermaßen begeistert und so konnte jeder zufrieden seinen Heimweg antreten. Große Klasse!




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